Eine Kreditkartenabwicklung beschreibt, was in den wenigen Sekunden vor der Genehmigung einer Kreditkartenzahlung im Hintergrund geschieht.
Weltweit sind mehr als 22,8 Milliarden Kreditkarten im Umlauf und bis 2025 wird diese Zahl auf 30,6 Milliarden ansteigen. Wenn du Online-Zahlungen akzeptierst, musst du auch Kreditkarten annehmen. Und wenn du verstehst, was passiert, wenn ein Kunde mit einer Kreditkarte bezahlt, wird der Prozess entmystifiziert und du hast mehr Kontrolle. Letztlich kannst du durch mehr Kontrolle die Akzeptanzraten für Kreditkartenzahlungen und deine Umsätze steigern.
Wenn wir von Kreditkartenabwicklung sprechen, meinen wir die Schritte, die notwendig sind, um eine Zahlung mit einer Kreditkarte vorzunehmen. In der digitalen Wirtschaft finden diese Transaktionen zunehmend online statt, können aber auch persönlich abgewickelt werden.
Ein Kreditkartenunternehmen ist ein Unternehmen, das den Geldtransfer zwischen einem Händler und dem Kreditkartenaussteller eines Kunden erleichtert. Wenn ein Kunde seine Kreditkarte für einen Online- oder Offline-Einkauf verwendet, werden seine Daten an das Kreditkartenunternehmen gesendet. Das verarbeitende Unternehmen sendet die Informationen dann an den Kreditkartenaussteller, der die Identität des Karteninhabers überprüft und dann entscheidet, ob er die Transaktion autorisiert oder ablehnt. Wenn die Transaktion genehmigt wird, überweist das Verarbeitungsunternehmen den Betrag an den Händler.
Für Unternehmen sind Kreditkartenabwicklungsunternehmen eine wichtige Komponente im Zahlungssystem, ohne die sie nicht in der Lage wären, Zahlungen entgegenzunehmen, Kundendaten zu schützen und Betrug zu verhindern.
An der Abwicklung von Kreditkartenzahlungen sind verschiedene Parteien beteiligt, aber die vier wichtigsten sind:
In Prozessen, die vier unterschiedliche Parteien involvieren, wird häufig die Bezeichnung 'Vier-Parteien-Modell' oder 'Vier-Ecken-Modell' genutzt. In der Mitte dieser Struktur stehen Kartennetzwerke wie Visa und MasterCard, die als Bindeglied zwischen Herausgebern von Karten und Händlerbanken fungieren.
Stellt man sich den Vorgang vor, bei dem ein Kreditkartenbesitzer online bezahlt, indem er auf "Bezahlen" klickt, setzt sich eine Kette von Aktionen in Gang. Zuerst werden die Kartendaten an die Bank des Verkäufers, also den Acquirer, gesendet. Diese Bank gibt die Informationen an das zuständige Kartennetzwerk weiter, welches sie wiederum an die Bank des Kartenbesitzers, den Emittenten, leitet. Hier stehen zwei wesentliche Prüfungen an:
Bestätigt der Emittent die Identität des Karteninhabers und das Vorhandensein von ausreichend Mitteln, wird diese Bestätigung über das Kartennetzwerk an die Händlerbank weitergeleitet. Die Händlerbank informiert schließlich den Verkäufer über die erfolgreiche Transaktion, woraufhin der Verkäufer die Ware versendet oder die Dienstleistung bereitstellt.
Der Begriff "CVC" steht für "Card Verification Code" und bezeichnet die Sicherheitsmerkmale auf Kreditkarten, die dazu dienen, Betrug vorzubeugen. Es handelt sich um eine drei- oder vierstellige Nummer, die sich meist auf der Rückseite der Kreditkarte im Unterschriftsfeld oder neben diesem Feld befindet. Bei American Express-Karten befindet sich der Code hingegen auf der Vorderseite. Dieser Code wird bei Online-Transaktionen oder Telefonbestellungen als eine Form der Sicherheitsüberprüfung verwendet, da er beweist, dass der Käufer die physische Karte bei sich hat und sie nicht nur die Kartendaten gestohlen wurden.
In der Regel dauert die Bearbeitung einer Kreditkartenzahlung zwischen einem und zwei Werktagen. Dies hängt jedoch davon ab, welches Unternehmen die Zahlung abwickelt, ob die Zahlung online, persönlich oder telefonisch erfolgt und ob der Händler einen externen Zahlungsabwickler verwendet.
Es kann jedoch Fälle geben, in denen es länger dauert. Wenn eine Zahlung zum Beispiel an einem Wochenende oder Feiertag erfolgt, wird sie möglicherweise erst am nächsten Werktag bearbeitet. Außerdem kann die Bearbeitung einer Zahlung, die aus Betrugs- oder Sicherheitsgründen markiert wurde, länger dauern.
Die Verarbeitung von Debitkarten funktioniert ganz ähnlich wie die Verarbeitung von Kreditkarten. Die Prinzipien sind die gleichen, aber die Ausführung kann sich lokal unterscheiden.
Einige inländische Debitkarten sind mit internationalen Kartensystemen verbunden, wodurch die Karten auch außerhalb ihres Heimatmarktes verwendet werden können. In diesen Fällen werden die Karten bei Einkäufen im Inland in der Regel über die inländischen Kartennetze abgewickelt. Und über die internationalen Kartennetzwerke für Einkäufe im Ausland oder für E-Commerce-Einkäufe, wenn sich der Händler in einem anderen Land befindet als der Karteninhaber.
Ein weiterer Unterschied ist, dass Kreditkarten je nach Land oder Branche gesperrt sein können. Britische Kreditkarten dürfen z.B. nicht für Glücksspiele verwendet werden. Kartenaussteller und lokale Gesetze bestimmen, wie und wo Karten gesperrt werden.
Im Allgemeinen liegen die Bearbeitungsgebühren für Kreditkarten zwischen 1,5 % und 3,5 % des Transaktionsbetrags. Sie variieren je nach Art der verwendeten Karte, der Branche des Händlers und dem Transaktionsvolumen des Händlers.
Die Gesamtkosten für die Verarbeitung von Kreditkartenzahlungen setzen sich zusammen aus:
Händlern können auch zusätzliche Gebühren für Rückbuchungen, die Bearbeitung von Rückerstattungen und internationale Transaktionen berechnet werden.
Das Anbieten von Kreditkartenzahlungen ist nur ein Teil davon, deinen Kunden das bestmögliche Erlebnis zu bieten. Der andere Teil besteht darin, sicherzustellen, dass die Kunden erfolgreich zur Kasse gehen können.
Online-Händler in den USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich verlieren jedes Jahr 20,3 Milliarden Dollar an der Kasse durch falsche Ablehnungen. Um deine Kreditkartenabwicklung zu optimieren, musst du praktische Maßnahmen ergreifen, um Betrüger zu blockieren, nicht Kunden.
Die Optimierung der Kreditkartenabwicklung bedeutet auch die Optimierung des Bezahlvorgangs. Fünfundsechzig Prozent der Kunden brechen ihren Einkauf beim Online-Shopping ab. Die Entscheidungen, die du bei der Einrichtung deines Checkouts triffst, können das Verhalten der Kunden beeinflussen und dazu beitragen, den Abbruch des Einkaufs zu vermeiden. Entferne zum Beispiel unnötige Schritte im Prozess und biete eine Gast-Kaufoption an.
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